Estland
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Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit organisierte Estland sein Gemeinwesen nach skandinavischem Vorbild völlig um: wenig Hierarchien, viel Transparenz der staatlichen Organe, moderne Kommunikationstechnik. Jedoch zeigt das Wirtschaftsmodell des Landes im Vergleich zu den skandinavischen Nachbarn, die eher auf Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft setzen, marktliberale Züge. Das Bruttoinlandsprodukt Estlands betrug 2015 nunmehr 20,5 Mrd. Euro. Das Pro-Kopf-BIP betrug im selben Jahr 15.598 Euro. Das Wirtschaftswachstum lag 2015 bei 1,1 % und 2016 bei 1,6 %. Die COVID-19-Pandemie führte im Jahr 2020 zu einem Rückgang des BIP um 3 %. Im darauf folgenden Jahr wuchs das Bruttoinlandsprodukt dank einer raschen wirtschaftlichen Erholung um 8,3 %. Am 27. Juni 2004 traten Estland und weitere zwei der zehn neuen EU-Staaten dem Wechselkursmechanismus II im Rahmen des EWS II bei, der erste Schritt, um den Euro einzuführen. Estland, Litauen und Slowenien legten die Leitkurse ihrer Währungen zum Euro fest und verpflichteten sich ab sofort, die Schwankungen unter ±15 % zu halten. Bis zum Beitritt des Landes zum Euro am 1. Januar 2011 lag der Leitkurs für die estnische Krone bei 15,6466 pro Euro, was eine maximale Schwankungsbreite von (gerundet) 13,30 bis 17,99 Kronen bedeutete. Das Design der estnischen Euromünzen wurde 2004 in einer öffentlichen Wahl bestimmt. Die Einführung des Euro musste jedoch mehrfach verschoben werden und fand am 1. Januar 2011 statt. Am 12. Mai 2010 bescheinigten die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank Estland die Erfüllung aller EU-Konvergenzkriterien. Im Juni 2010 stimmten die EU-Finanzminister sowie die Staats- und Regierungschefs der EU der Aufnahme Estlands in die Eurozone zu.[86][87] Einen Monat später legten die Finanzminister den offiziellen Wechselkurs von 15,6466 estnischen Kronen für einen Euro fest. |